Ein Buch mit brennender Aktualität: „Alan Winnington: Der Himmel muß warten“

Seit dem Putschversuch der tibetischen Aristokratie im Jahre 1959 ist erst kurze Zeit verflossen. Da viele der am Aufruhr Beteiligten heute noch leben, muß an dieser Stelle ausdrücklich darauf verwiesen werden, daß jegliche Ähnlichkeit zwischen Gestalten dieses Buches und noch lebenden Personen rein zufällig ist. Bei den Bemühungen des Autors, die Namen von lebenden Personen nicht zu verwenden, bilden lediglich der Dalai Lama und der Pantschen Lama Ausnahmen. Ihre in diesem Buch beschriebenen Charaktereigenschaften und wiedergegebenen Äußerungen basieren auf den Interviews, die beide Staatsmänner dem Autor gaben, und auf sorgfältig überprüften Augenzeugenberichten über die Ereignisse, die sich in jenen Tagen im Juwelenpark zu Lhasa abspielten. März 1962, Alan Winnington.

Klappentext der 1. Auflage 1963:

Lhasa, die verbotene Stadt im fernen Tibet, öffnet ihre Tore zwei Gejagten. Die Götter lächeln in ihren Tempeln, aber ihr Lächeln ist maskenhaft starr. Und ihr Herz kennt kein Erbarmen für das Mädchen und den Mönch, deren Leben auf dem Spiel steht. Dala, das schöne Sklavenmädchen aus dem Norden, und der aus dem Lamakloster Gela entwichene Mönch Sonam sind in einem Teufelskreis der ständigen Verfolgung gefangen, seitdem sie durch Zufall Mitwisser eines geheimen Aufstandsplanes geworden sind. Tibetische Aristokraten und Priester fürchten, daß Einzelheiten dieses von ihnen ausgearbeiteten Planes zu unrechter Zeit an die Öffentlichkeit dringen könnten. Ihr Haß gegenüber unerwünschten Mitwissern kennt keine Grenzen, und sie verfolgen mit grausamem Terror alle, die sich ihren Plänen widersetzen oder ihnen entgegenarbeiten. Dala und Sonam sind zwei Gejagte. Ihre Liebe kennt keine Geborgenheit. Sie schmeckt nach Tränen, und sie erscheint klein und armselig gegenüber der jahrhundertealten hochfahrenden Despotie einer aristokratischen Mönchskaste. Und doch trägt schließlich die Liebe den Sieg davon, denn in ihr lebt alle Güte und Aufrichtigkeit und Tapferkeit des menschlichen Herzens. Lhasa und die wild zerklüftete Hochebene nördlich des Himalaja-Gebirges stellen den Schauplatz der abenteuerlichen Ereignisse dar, die sich im Jahre 1959 in Tibet zutrugen und die in dem vorliegenden Roman Niederschlag gefunden haben. Der Putschversuch, den die tibetische Aristokratie und die lamaistische Mönchskaste zu jener Zeit unternahm, um die alten Machtverhältnisse wiederherzustellen, bildet den Hintergrund für die poetisch-abenteuerliche Liebesgeschichte des Mönches Sonam und der Sklavin Dala. Die spannende Handlung fußt zu einem großen Teil auf Tatsachenberichten und Fakten, die Alan Winnington während seines Aufenthaltes in Tibet zusammentrug. Sein Roman gehört zu den wenigen Büchern, die bisher über das geheimnisvolle Land jenseits des Himalaja geschrieben wurden. In ihm weht der heiße Atem jener leidenschaftlichen Auseinandersetzungen in den Märztagen des Jahres 1959.

Ins Deutsche übertragen von Harry Thürk
Illustrationen: José Sancha, 436 Seiten

Der Autor:
Alan Winnington died in East Germany on 26 November 1983. He was 73. He was born in London in 1910 and served as press officer of the CPGB before becoming chief sub-editor on the Daily Worker and then one of its correspondents. Winnington travelled to the Far East in 1948 and accompanied the People’s Liberation Army in its march to Peking. In 1950 he went to Korea to report on the war and its impact, a task which occupied him until 1954. In 1954 renewal of his British passport was refused. It was alleged that he had engaged in the interrogation of British POWs. Moreover, his claim that germ warfare had been used against the communists caused indignation in some western circles. The decision against renewal was not lifted until 1968. Meanwhile, after a period in Peking, Winnington had made his base in East Berlin where he settled in 1960. Apart from his newspaper reports, Winnington produced pamphlets, such as I Saw the Truth in Korea (1950). He engaged in travel and anthropological research, an interest revealed in his Slaves of the Cool Mountains (1950). He wrote detective stories, including Catseyes (1967) and Berlin Halt (1970). Winnington also left a posthumous autobiography called Breakfast with Mao (1980).

 

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