Megastädte wie Kalkutta drohen Indien zu erdrücken

 

Blick aus meinem Hotelfenster in Kalkutta

Blick aus meinem Hotelfenster in Kalkutta

Das rasante Bevölkerungswachstum und die zunehmende Verstädterung haben der indischen Wirtschaft schon in vergangenen Jahrzehnten zugesetzt. Konjunktureller Abschwung, stärkere Landflucht und weitreichende Arbeitslosigkeit drohen die Situation nunmehr weiter zu verschärfen und Armut zu schüren. Angesichts des rasanten Wachstums neuer urbaner Regionen hinkt der Ausbau der notwendigen Infrastruktur hinterher. Ökonomen zufolge könnte dies mehrere Jahre unterdurchschnittlichen Wachstums, mehr Armut und eine verstärkte Slumbildung zur Folge haben. M.P. konnt sich in Kalkutta davon ein Bild machen.503

 In den vergangenen beiden Jahrzehnten ist die Anzahl an indischen Städten mit über einer Mio. Einwohnern von 23 auf 41 gewachsen. Zwar lebt mit rund 70 Prozent der Bevölkerung nach wie vor der Großteil auf dem Land. 25 der 100 weltweit am schnellsten wachsenden Metropolen befinden sich dennoch in Indien, China folgt mit acht Städten auf Platz zwei. Die zunehmende Landflucht bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit verstärkt den Prozess der Slumbildung und erhöht die Anzahl an Megastädten mit mehreren Mio. Einwohnern. Während Indiens Städte Angaben der UN zufolge bis 2030 um weitere zehn Mio. Menschen anschwellen 500sollen, bedürfen die so entstehenden urbanen Regionen höherer Ausgaben für Energieversorgung, Straßenbau und andere Infrastrukturmaßnahmen. Ökonomen gehen davon aus, dass Indiens Wirtschaft mit mehr Engpässen und Leistungsschwächen konfrontiert sein wird, sollte die Regierung die Herausforderungen der Urbanisierung nicht bewältigen. Einem Bericht des Wall Street Journals nach könnte so das bislang schnelle Wirtschaftswachstum unter Druck geraten. Während das Bruttoinlandsprodukt des Schwellenlandes in den vergangenen fünf Jahren mit 8,8 Prozent überdurchschnittlich stark gewachsen ist, kosten die besonders in den Bereichen Energieversorgung und Straßenbau unzureichenden Infrastrukturbedingungen bis zu zwei Prozent an Wachstum pro Jahr. Neben einem niedrigeren Wirtschaftswachstum könnten Armut und Verfall die Folgen von Bevölkerungswachstum und Urbanisierung sein. 


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