Sofabilder aus Varanasi

Eine sehr spannende,  aktuelle Ausstellung im Völkerkundemuseum der Universität Zürich. Die Familienporträts, die Fabian Biasio in Varanasi, der heiligen Stadt am Ganges in Indien, fotografiert hat, verstehen sich als Versuch einer nicht repräsentativen, religions- und kastenübergreifenden fotografischen Feldarbeit: Wie äussern sich die verschiedenen Arten von Frömmigkeit der einzelnen Religionsgruppen? Welche Unterschiede sind erkennbar? Was zählt mehr, die Grösse des Hausaltars, die Grösse der Kinderschar oder die Grösse des Fernsehers?

Varanasi gilt als Stadt des Gottes Shiva Vishwanath («Oberster Herr der Welt») und als eine der heiligsten Stätten des Hinduismus. Seit mehr als 2500 Jahren pilgern Gläubige in die Stadt, einem Zentrum traditioneller hinduistischer Kultur und Wissenschaft. Beachtung verdient das heute noch fest in der indischen Gesellschaft verankerte Kastensystem. Selbst indische Muslime haben ein ausgeprägtes Bewusstsein ihrer Kastenzugehörigkeit bewahrt. Der Islam lehnt Kasten und Kastensystem zwar grundsätzlich ab. Deshalb konvertierten viele Mitglieder der niedrigsten Kasten zum Islam, in der Hoffnung, der tiefen Hierarchiestufe, in die hinein sie geboren worden sind, zu entfliehen. Doch oft ist die uralte Ordnung der Kasten stärker als muslimisches Gesellschaftsverständnis.

Alle Bilder dieser Ausstellung stehen zum Verkauf. Die Fotografien der Diashow können auf Bestellung ebenfalls auf Seide gedruckt als Unikate im Teakholzrahmen erstanden werden, Preis auf Anfrage:

www.biasio.com

Die Ausstellung dauert noch  bis 27. Juni 2010.

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