Tsechus sind örtliche bzw. regionale bhutanesische Feste des Tibetischen Buddhismus. Je nach Region und Ort finden diese in der Regel zwei Mal im Jahr an dem zehnten Tag eines festgelegten Monats statt: In Paro im Monat März des jeweiligen Jahres. Die mehrere Tage dauernden regionalen Feiertage, Zeremonien und Rituale finden immer in der Nähe eines Heiligtums statt. Im Zentrum steht vor allem Guru Rinpoche (auch unter dem Namen „Padmasambhava“ = „der aus dem Lotos geborene“ bekannt, der große Lehrer des Tibetischen Buddhismus, der den Budhdismus nach Bhutan brachte. Der Schwerpunkt des tsechus sind das heilige Cham-Tänze. Der Ursprung dieser Klosterfeste, liegt in vorbuddhistischer Zeit. Sie waren eine Art Siegesfeier, sie entstammen der Tradition des früher vorherrschenden Bön-Glaubens. Im Laufe der Zeit wurde dem alten Dämonen- und Fruchtbarkeitszauber ein lamaistisches Gewand übergestülpt und auch heute noch bildet die Auseinandersetzung des Buddhismus mit der Bön-Religion den Hintergrund der Tscham-Feste. Wichtigster Teil eines Tsechu ist das Auftreten der acht Erscheinungsformen des Guru Rinpoche. Zum Fest strömen die Gläubigen schon frühmorgens aus dem gesamten Paro-Tal in Richtung Festplatz oberhalb des Dzongs. Viele tragen die Nationaltracht und die Frauen und Mädchen haben zum festlichen Anlass den kostbaren Familienschmuck angelegt. Mit der Prozession der Lamas und Würdenträger beginnt das Fest. Ausgehend vom Innenhof des Dzongs windet sich der Zug den Wiesenhang zum Festplatz hinauf. Tanzend begleiten ihn Zauberpriester und Geisteraustreiber, deren Aufgabe es ist, Dämonen und Unholde vom Festplatz zu verscheuchen. Dort angekommen nehmen die Musiker auf dem Balkon des kleinen Klostergebäudes Platz. Breiten Raum nimmt beim Paro-Tsechu die tänzerische und pantomimische Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Reich der Toten ein.