Medienpreis für Dalai Lama

DL in BerlinDer vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso, ist in Baden-Baden mit dem Deutschen Medienpreis geehrt worden. Seit 1992 wird der Deutsche Medienpreis jährlich vom Unternehmen Media Control vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Francois Mitterand, Kofi Annan, Nelson Mandela, Bill Clinton und Gerhard Schröder. Hessens Wieder-Ministerpräsident Koch hielt die Laudatio. Der Begründer des Medienpreises, Karlheinz Kögel, bezeichnete den Dalai Lama als eine „Leitfigur des Miteinanders“. Der Friedensnobelpreisträger sei zu einer „weltumspannenden Figur“ geworden, „deren Glanz überall strahlend hell leuchtet“. Wie kaum ein anderer weise der Dalai Lama auf moralische Werte hin. Er personifiziere „Mitgefühl, Toleranz, Gewaltlosigkeit, Menschlichkeit und Frieden.“ M.P. meint, soweit also die heutigen Medien. Doch es gibt auch andere Stimmen! Der Dalai Lama-Biograph Colin Goldner kritisiert diese Entscheidung. Den Medien wirft Goldner Hofberichterstattung vor: das verbreitete Bild des Dalai Lama als „Mann des Friedens“ und „Ozean der Weisheit“ gehe weniger auf dessen eigene Leistungen als auf seine mediale Präsentation zurück. Wo es notwendig gewesen wäre, kritisch nachzufragen, seien allzu oft Lobgesänge angestimmt worden. Durch die Verleihung des Deutschen Medienpreises an den Dalai Lama, die auf Vorschlag der Chefredakteure der „reichweitenstärksten und einflussreichsten Medien in Deutschland“ erfolgt, werde deren eigener „einseitiger und manipulativer Darstellung der Situation in Tibet, insbesondere während der Unruhen im März 2008“, nachträglich ein Persilschein ausgestellt.  Colin Goldners Biographie „Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs“ erschien im Sommer 2008 in einer erweiterten Neuauflage.

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