Der Journalist Alan Winnington wäre am 16. März 75 geworden
Von Harry Thürk
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Als ich das erste Mal in seinem Haus in Peking selbstgebrautes Ingwer-Bier trank, es war an einem 1. Mai, stellte er mich seinen anderen Gästen in der ihm eigenen, legeren Art vor: „Dieser Bursche hier kommt aus dem deutschen Staat, von dem wir alle schon nicht mehr glauben wollten, daß es ihn jemals geben kann…“ Damals ahnte er noch nicht, daß er wenig später in genau diesen neuen deutschen Staat DDR umsiedeln und hier bis zu seinem Tod im Jahre 1983 leben würde. Heute wäre er 75 geworden – wir alle, die wir ihn kannten, liebten, verehrten, mußten vorher von ihm Abschied nehmen. |
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Er hatte inzwischen, gegen Ende der fünfziger Jahre, seine Tätigkeit in China beendet und war fortan als Korrespondent des „Morning Star“ in der Hauptstadt der DDR tätig. Hier heiratete er, die Kinder der Familie wuchsen heran. Der Vietnamkrieg führte Winnington bald wieder in das von ihm geliebte Asien. Zehn Jahre bevor über Saigon die Befreiungsfahnen wehten, tauschte ich, wie so oft, mit Winnington meine Eindrücke vom Kriegsschauplatz aus, und ich war beeindruckt vom Weitblick meines Kollegen und Freundes. | ||
Es war die ermutigende Atmosphäre unserer literarischen Landschaft, die aus dem exzellenten Journalisten Winnington in den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens noch einen Schriftsteller werden ließ, dessen völkerkundlich hochinteressante Arbeiten ebenso wie die von ihm erfundenen literarischen Gestalten seinen Büchern bald eine wachsende Lesergemeinde bescherten.
Quelle: Neues Deutschland, 16./17.03.1985 |
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