Gault Millau 2011 für Berlin

„Unerschöpfliche Phantasie“ preist die französische Gourmet-Bibel Gault Millau in ihrer jetzt erscheinenden Deutschlandausgabe 2011 bei dem „sensiblen Künstler und nachdenklichen Intellektuellen“ Michael Hoffmann vom „Margaux“ in Mitte. Weil er „seine kühl kalkulierte Kopfküche in einen farbgewaltigen Rausch der Sinne umsetzen kann, der den Gast mitreißt und zu ganz neuen Genusserfahrungen führt“, bekommt Hoffmann vom Gault Millau, der nach dem französischen Schulnotensystem urteilt, erstmals 18 von 20 möglichen Punkten, die für „höchste Kreativität und bestmögliche Zubereitung” stehen. Eine höhere Note haben in Deutschland nur 12 Köche.

Tim Raue mit seinem neuen Restaurants am Checkpoint Charlie bekam er wieder 18 Punkte und die Aufmunterung: „Der Ausnahmekoch Tim Raue ist für höhere Weihen prädestiniert.“ Auf 17 Punkte steigerten sich Bruno Pellegrini und Andrea Girau vom „Ana e Bruno“ in Charlottenburg, 16 Punkte erkochten sich erstmals Sonja Frühsammer in „Frühsammers Restaurant“ im Grunewald,. Diese Note erreichte auf Anhieb auch der neue Küchenchef im „Horvàth“ in Kreuzberg, Sebastian Frank. Platz 1 der kulinarischen Hitparade des Gault Millau in Berlin verteidigte Christian Lohse vom „Fischers Fritz“ in Mitte.  Ihre 17 Punkte aus dem Vorjahr rechtfertigten durch kreative Gerichte – Thomas Kammeier vom „Hugos“ in Tiergarten – Michael Kempf vom „Facil“ im Tiergarten-Hotel „The Mandala“ – Kolja Kleeberg vom „Vau“, – Marco Müller von der „Rutz-Wein-Bar“ in Mitte. 17 Punkte schaffte auch der im April 2010 aus Schleswig-Holstein gekommene „Filigrangestalter“ Matthias Diether vom „First Floor“ in Charlottenburg, Karl Wannemacher, der seit 18 Jahren am Herd vom „Alt-Luxemburg“ in Charlottenburg „angenehm zeitlose Gerichte zubereitet“, wurde von 17 auf 16 Punkte herabgestuft.  Im „Lorenz Adlon“ konnte Hendrik Otto die 17 Punkte seines Vorgängers Thomas Neeser noch nicht erreichen. Die Tester beschrieben und bewerteten dieses Jahr insgesamt 48 Restaurants in Berlin. 41 Küchenchefs zeichneten sie mit einer oder mehreren Kochmützen aus, wofür die Könner am Herd mindestens 13 von 20 möglichen Punkten erreichen mussten, was einem Michelin-Stern nahe kommt. Das schafften auch die neu eröffneten Restaurants „Il Punto“ in Mitte (14 Punkte) und„Cosmo“ am Spittelmarkt (13 Punkte) sowie die erstmals bewerteten Lokale „Cantina Tausend“ in Mitte und „De Maufel“ in Charlottenburg mit jeweils 14 Punkten sowie das „Brechts“ in Mitte, das „Cookies Cream“ in Mitte sowie „Filetstück“ in Prenzlauer Berg mit 13 Punkten. Dass in Berlin nicht nur vortrefflich gekocht, sondern auch gastfreundlich bewirtet wird, demonstriert die Ehrung von Gunnar Tietz aus dem „First Floor“ im „Hotel Palace“ als „Sommelier des Jahres“: „Er versäumt keinen wichtigen Trend, vertritt alle relevanten Regionen, pflegt originelle Nischen und macht mit Winzer-Hilfe selbst Weine. Sein Herz schlägt für die Südpfalz, deutsche Rote und Südafrikas Weiße.“

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